Manchmal kommen sie zurück...

 

Nicht immer besteht die Möglichkeit, dass ein Kätzchen für den Rest seines Lebens beim neuen Dosenöffner bleiben kann. Manchmal kommen sie zurück an ihre Geburtsstätte- aus unterschiedlichsten Gründen. Doch genau diesen Punkt regelt der Schutzvertrag, der zwischen Züchter und Käufer abgeschlossen wurde.

Und so trug es sich zu, dass nach genau zwei Jahren Leontine wieder bei uns einzog. Der erste Tag war natürlich total anstrengend für sie. Neues Zuhause, neue Gerüche - alles irgendwie fremd und beänstigend. Da ist es nicht verwunderlich, dass Katzen darauf mit Knurren und Fauchen reagieren. Doch nach der ersten Nacht kam die Entspannung und schon am zweiten Tag hatten wir eine Schmusebacke aller erster Sahne. Natürlich schlief jede Nacht jemand in ihrem Zimmer, damit sie nicht alleine war.

 

Natürlich wurde parallel nach dem passenden Platz für das Schätzchen gesucht und wir wurden schnell fündig.

 

Bis zu ihrem erneuten Auszug wollten wir sie aber wieder an die Gesellschaft anderer Katzen gewöhnen, sie war seit ca. einem halben Jahr Einzelkatze, und so kam unsere Begegnungstür (siehe INFOS/ Handwerken für Katzen) wieder zum Einsatz. Diese ist die überarbeitete Version, wie eine Tür einhängbar und aus festem Voileredraht - nicht aus Netz, wie ihre Vorversionen.

 

 
Nachdem Leo eine Woche bei uns war, öffneten wie erstmals die Türe und Leo konnte auf dem Flur unsere anderen Katzen sehen. Ihre Mama protestierte laut fauchend und als Leo das mit aufgestelltem Schwanz erwiederte, schlossen wir die Türe. Dieses Prozedere wiederholten wir einige Male und nach einer Woche waren alle entspannt an der Türe, die Mama fauchte nicht mehr und es wurden die ersten Nasenküsschen zwischen Bruno und Leo verteilt. Und so wagten wir nach einigen Tagen auch die erste zaunlose Begegnung zwischen Leo und unserem sozialkompatibelsten Tier, dem Bruno.
 
Man muss aber dazu sagen, dass die Zusammenführung "alter" Katzen alles andere als ein Spaziergang ist. Man braucht sehr viel Geduld, muss auch Rückschläge einstecken können oder die Zusammenführung nochmals von Anfang beginnen.

 

Wie man sieht, teilweise entspannt, teilweise gibts ein paar Ohrfeigen für Bruno, da dieser Leo etwas zu aufdringlich wurde. Natürlich muss man diese Begegnungen immer wieder erneut herbeiführen, so dass es zu Routine wird. Oder auch trennen, wenn die Stimmung zu hoch kocht.

Eine sehr gute Lektüre zu dem Thema ist das Buch von Christine Hausschild "Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand".

Aber nach den paar Tagen waren wir uns sicher, Leo ist so kompatibel und kontaktssuchend, sie sollte sich in eine neue Gruppe integrieren können, wenn der neue Besitzer das nötige Feingefühl mitbringt. Und so zog sie kurze Zeit später in ihr neues Zuhause.

 

Die Besitzer hatten auf unser Anraten extra eine eigene Begegnungstür gebaut, mit einem Schieber zum Öfnen des Gitterbereiches, so dass wir sogar etwas neidisch auf diese Idee waren. :-) Aber sie ist wirklich toll geworden!

 

Und so begann das Eingewöhnungsprozedere wieder von vorne, auch hier mit einem zweibeinigen Schlafgast, damit Leo nachts nicht alleine war. Schon nach kurzer Zeit fühlte sie sich in ihrem neuen Übergangszimmer sichtlich wohl und wurde von allen Familienmitgliedern betuttelt.

 

4 Tage im neuen Heim mit Neuentdeckungen, alles ist spannend, immer mal wieder wird kurzzeitig der Schieber geöffnet, so dass die eingesessenen Katze merken, dass ein Neuankömmling da ist und auch umgekehrt. Auch werden stets die Räume getauscht, so dass sich Leo auch im Rest des Hauses frei bewegen und die Gerüche der anderen Katzen aufnehmen und sich daran gewöhnen kann.

 

Es sind sechs Tage vergangen, Leo wird von den vierbeinigen Bewohnern unter Beobachtung genommen. Auch den Tierarztbesuch hat sie vorbildlich gemeistert.

 

Zur Belohnung gab es von den neuen Dosenöffnern gleich einen neuen Kratzbaum. Katze müsste man sein....

Und so ging auch das Training der Zusammenführung weiter. Nun bekamen alle ihr Futter immer an der Begegnungstür, so dass sie sich aneinander gewöhnen konnten.

 

Zwölf Tage nach Ankunft wurde der erste Zusammenführungsversuch mit dem "Herren des Hauses" gestartet. Ein kleiner schöner Erfolg. Keine Spannung oder Aggression zwischen beiden. Auch wenn die "Dame des Hauses" selbigen Versuch einen Tag später mit Knurren honorierte, so dass beide schnell wieder getrennt wurden, darf man an dieser Stelle nicht die Geduld und den Mut verlieren!

 

Inzwischen sind der Hausherr und Leo gute Freunde geworden und Kuscheln auch zusammen oder unternehmen zusammen Ausflüge in den Garten.

 

Leo liebt es bei ihren neuen Besitzern auf Tuchfühlung zu gehen und auf deren Brust oder Bauch zu schlafen.

 

Mit den beiden Damen des Hauses muss weiter geübt werden. Solange sie rollig sind, ist alles in Ordnung, aber wenn die Rolligkeit rum ist, ist da immer noch Unsicherheit.

 

Abgesehen davon geht es Leo wieder richtig gut und sie hat es in ihrer neuen Familie perfekt getroffen. Danke, dass ihr unser Sorgenkind zu euch genommen habt!

 

 

 

 

 

 

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